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  • Julian Berengar Sölter

Thailand Backpacking: Drei Wochen mit dem Rucksack durch Thailand

Aktualisiert: 12. Apr. 2023

Willkommen im Paradies für Backpacker. Drei Wochen lang reisten wir mit dem Rucksack auf dem Rücken quer durch das Land des Lächelns und durften dabei die schönsten Seiten Thailands kennenlernen.


Kapitel 1: One Night In Bangkok


Wer schon einmal in Bangkok war, weiß wie beeindruckend auf der einen Seite und bedrückend auf der anderen Seite die Stadt mit mehr als 8 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern sein kann. Schon die Fahrt vom internationalen Flughafen der Metropole zur Unterkunft ist ein Erlebnis. Unser Hotel befand sich im Zentrum Bangkoks, inmitten der historischen Altstadt und nicht weit entfernt von vielen Sehenswürdigkeiten. Wir kamen am Abend an, vor uns lagen gut 24 Stunden Großstadt.


Bangkok ist laut, bunt und beherrscht das Chaos. Allem voran ist die Hauptstadt Thailands aber freundlich und begrüßte uns mit einem Lächeln an jeder Ecke. Wir erkundeten die Innenstadt zu Fuß, machten Halt an vielen buddhistischen, mit Gold ver-zierten Tempeln, die im versmogten Sonnenlicht strahlten. Besonders beeindruckten uns der Wat Saket und der Wat Arun.



Mit jedem Schritt durch die belebten Straßen gelangten neue Düfte in die Nase, die wir aus Europa nicht kannten. Die einen waren interessant und wohlriechend, die anderen so ekelerregend, dass sie fast das Pad Thai wieder hochkommen ließen. Willkommen in der Großstadt.


Mittagszeit in Bangkok. Wir entschieden uns gegen die Touristenläden mit Western Food und wollten Thailands kulinarische Küche entdecken. In einer Sackgasse unweit des Chao Phraya Flusses kehrten wir bei einem Street Food Stand ein. Zubereitet wurden die Mahlzeiten in einer provisorisch wirkenden, offenen Küche direkt am Straßenrand. Die gewünschten Gerichte schrieb man einfach auf kleine Notizzettel. Die Bedienung konnte mit unserem gekritzelten Englisch allerdings wenig anfangen. Doch freundlicherweise übersetzten unsere Tischnachbarn unsere Bestellung ins Thailändische. Kurz darauf servierte man uns köstliche Thaigerichte und war sichtlich erfreut über unser Trinkgeld zum Abschluss.


Gleis 6, Bahnhof Don Mueang, Bangkok. Von hier aus nahmen wir den Nachtzug nach Chiang Mai. Wir stiegen in einen Wagen der 3. Klasse, der "Holzklasse", ein, zwängten uns durch die schmalen Gänge und fanden schließlich unser Schlafabteil. Die Kojen waren eng, die Fußspitzen auf Anschlag zur Nachbarwand.  Die Fahrt begann. Wir zogen die quietschgrünen Gardinen zu und wurden vom stetigen Schwanken des Zuges in den Schlaf gewogen.


Kapitel 2: Hoch im Norden Thailands


Pünktlich um 08:40 Uhr hielt unser Zug am Bahnhof. Endstation Chiang Mai. Wir verzichteten auf ein Taxi und gingen den Weg zum Hotel zu Fuß. Bis in die Altstadt Chiang Mais waren es gut vier Kilometer. Schnell wurde es heiß, unsere Mägen knurrten. Unweit unseres Hotels fanden wir ein wohltuendes Frühstück mit Pancakes, frischen Früchten und Banana Shakes.



In Chiang Mai gibt es buddhistische Tempel wie Sand am Meer, einer schöner als der andere. Die Straße vor unserem Hotel wurde abends zur Walking Street und im Nu zog sich der größte Nachtmarkt Chiang Mais quer durch die Stadt. Gleichzeitig fand am Rand der Altstadt das jährliche Flower Festival statt. Wir waren zur richtigen Zeit am richtigen Ort.


Etwas abgelegen vom Zentrum liegt der Wat Phra That Doi Suthep, welchen wir am nächsten Tag besuchten. Die Anlage befindet sich auf einem Berg, umgeben von dichtem Grün und nur über eine imposante Treppe zu erreichen. Am Nachmittag ludt der Fahrer eines Minibusses unser Gepäck auf sein Dach und startete den Motor. Nächster Halt: Pai.


Pai liegt weit im Norden Thailands und ist umgeben von großen Bergketten. Die kleine Stadt war und ist besonders für "Hippies" älterer und jüngerer Generationen ein Ziel. An jeder Ecke steigt einem der Duft von Marihuana in die Nase. Unsere Unterkunft befand sich einen kleinen Fußmarsch entfernt zwischen Reisfeldern und grasenden Kühen. Idylle pur. Die Wände und der Boden unserer Hütte waren komplett aus Bambus. Gefrühstückt wurde tranditionell im Schneidersitz auf dem Boden.


Die Beliebtheit Pais hat allerdings eine zweite Medaillenseite. Der Tourismus dominiert das Stadtbild, im Zentrum reihen sich die Clubs und Billardcafés aneinander. Vor allem junge Menschen scheinen hauptsächlich zum Feiern nach Pai zu kommen. Wir gönnen allen ihren Spaß, hatten hier aber keinen zweiten Ballermann erwartet und suchten lieber Ruhe außerhalb der Stadt.


Direkt von unserem Bungalow aus starteten wir eine Wanderung zum Mae Yen Wasserfall. Der Weg führte mitten durch den Dschungel, es waren nur wenige Wanderbegeisterte unterwegs. Entlang des Flusses mussten wir das Wasser viele Male queren, nahmen die kurzen Abkühlungen aber gerne mit. Nach knapp vier Stunden und vielen schönen Fotospots erreichten wir endlich den Wasserfall, hatten ihn sogar fast für uns alleine. Unsere Wanderung endete pünktlich zum Sonnenuntergang.


Die Sonne stand am nächsten Tag im Zenit, als wir an der Kho Ku So Bamboo Bridge ankamen. Die 815 Meter lange Bambusbrücke führt durch Blütenmeere und Reisfelder zu einem buddhistischen Tempel im Wald. Bevor die Brücke gebaut wurde, mussten sich die Mönche, die den Tempel besuchen wollten, mühsam ihren Weg durch den Reis suchen.


Kapitel 3: Andamanensee


Der Start im Süden hätte besser sein können. Nach der Rückfahrt von Pai nach Chiang Mai entschieden wir uns für das Flugzeug als geeignetes Mittel für die Reise in den südlichen Teil Thailands. Wir landeten spät am Abend in Krabi. Ein Teil des Gepäcks wurde in Chiang Mai vergessen, sollte aber am Folgetag nachgeliefert werden. Wir fuhren bis zum Ao Nang Beach, konnten einen Bootsfahrer nur mit Biegen und Brechen überreden, uns für einen hohen Preis mit seinem Longtail Boat zum Tonsai Beach zu fahren. Einen anderen Weg gab es in nicht. Im Dunkel der Nacht erreichten wir endlich unser Hotel.


Den nächsten Morgen begannen wir mit den besten Banana Pancakes der Bucht in einem urigen Café. Wir waren von "Hippies" umgeben, eine leichte Marihuananote lag in der Luft. Bob Marley zierte die Wände und Decken, lachte uns an. Aus dem Dschungel schallte das Gebrüll der Affen. Den Rest des Tages tankten wir Sonne am nahegelegenen Railay Beach. Der Gedanke an das noch immer fehlende Gepäck war unser ständiger Begleiter.


Abends dann die Erleichterung. Unser Gepäck wurde tatsächlich geliefert! Zur gleichen Zeit statteten uns auch noch zwei Brillenaffen einen Besuch ab und sorgten für Unterhaltung am Hoteleingang. Die Welt war wieder in Ordnung.


Kapitel 4: Khao Sok Nationalpark


Der Khao Sok Nationalpark erstreckt sich rund um den Cheow Lan Lake. Dieser ist ein gigantischer Stausee, der 1982 auf Anordnung des thailändischen Königs durch den Bau eines Staudamms geschaffen wurde. Wohin der Blick auch fällt, zieren steil emporragende und mit dem kräftigen Grün einer der ältesten Regenwälder der Erde bedeckten Karstfelsen die Landschaft.


Unser Floating Bungalow war ausschließlich mit dem Longtail Boat zu erreichen. Bei einer ausgiebigen Safari im Sonnenuntergang sahen wir unter anderem Wasserbüffel und Nashornvögel und konnten verschiedenen Affen beim Turnen in den Baumkronen des dichten Dschungels zusehen. Am folgenden Morgen schellte der Wecker um 06:20 Uhr. Die zweite Safari stand an, dieses Mal im Morgennebel. Wieder sichteten wir Affenbanden, die mit Leichtigkeit von Baum zu Baum sprangen.


Nach dem Frühstück folgte mit dem Besuch der Nam Tula Cave der letzte große Programmpunkt im Khao Sok Nationalpark. Auf dem Weg dorthin zeigte uns ein Guide die Spuren von Elefanten, die in der Gegend frei leben. Sie zu sehen gleicht einem Sechser im Lotto. In seinen zehn Jahren, die er bereits im Nationalpark tätig ist, hat der Guide insgesamt erst sieben Mal Elefanten zu Gesicht bekommen.


Ausgestattet mit Stirnlampe, Seesack, Badesachen und Wasserschuhen bestritten wir den Weg durch die Nam Tula Cave, vorbei an Stalagmiten und Stalagtiten, Fledermäusen, Fröschen und Spinnen so groß wie unsere Hände. Wir zwängten uns durch enge Felsspalten und schwammen durch metertiefe Wasserbecken. Nach einer Stunde sahen wir die Sonne wieder.


Kapitel 5: Inselleben


Vom Bungalow im Dschungel zum Bungalow mit Meerblick. Auf der Insel Koh Samui begann der Teil unseres Urlaubs, der weniger Reisen und mehr Entspannung mitbringen sollte. Unsere Unterkunft befand sich am Maenam Beach im Norden. Hier war überraschend wenig los, andere Strände auf Koh Samui sind deutlich touristischer. Wir verbrachten viel Zeit am Pool und ließen die Eindrücke der vergangenen Tage sacken.


Mit unserer Schnorchelausrüstung im Seesack fuhren wir per Sammeltaxi zum Coral Cove Beach. Nach dem ersten Schnorcheltrip ging es weiter zum Silver Beach.


Am zweiten Tag auf Koh Samui weckte uns ein tropischer Regenschauer, es war das erste richtige Nass von oben seit unserem Start in Bangkok. Leider setzte sich das unbeständige Wetter bis zur Weiterreise fort, sodass wir die Zeit auf der Insel hauptsächlich in der Nähe unserer Unterkunft verbrachten. Schließlich setzten wir über nach Koh Pha-ngan.


Koh Pha-ngan ist eine Insel mit ganz eigenem Charme. Sie ist im Vergleich zu ihrer Nachbarin Koh Samui ruhiger (es sei denn es ist Full Moon Party) und gilt als Hotspot für Reisende aus aller Welt, die ihren Akku für kurze oder längere Zeit wieder aufladen möchten.


Laut langjähriger Statistik gibt es auf Koh Pha-ngan im Februar drei Regentage. Wir erwischten genau diese Tage, mussten unsere Pläne überdenken, die Strandtage verschieben und leihten uns stattdessen zwei Motorroller, um die Insel zu erkunden. Denn das macht auf Koh Pha-ngan selbst bei tropischen Regengüssen mit zuckenden Blitzen und Donnergrollen richtig Spaß!


Wir verbrachten die weiteren Tage auf Koh Pha-ngan an den vielen hellweißen Traumstränden. Im Schatten der Kokosnusspalmen ließ es sich aushalten, und wurde es doch zu warm, sorgte der Golf von Thailand für eine angenehme Abkühlung. Farbenfrohe Korallenriffe boten uns beim Schnorcheln eine schöne Abwechslung.


Auch auf dem von Koh Pha-ngan nördlich gelegenen Koh Tao leihten wir uns einen Motorroller. Es ist ein Stück Freiheit, das man sich in Thailand schon für einen sehr erschwinglichen Preis erkaufen kann. Unabhängig von Sammeltaxis bewältigten wir die kurvenreichen, hügeligen Straßen, entdeckten abseits der Touristenströme und Partylöwinnen und -löwen traumhafte Strände und atemberaubende Aussichtspunkte auf der Insel.


Halt machten wir auch am Tonate Beach, einem für thailändische Inselverhältnisse geräumigen Strand, umgeben von massiven Felsformationen. Die Zikaden gaben in der sengenden Mittagshitze ein Konzert, ihr Zirpen rollte durch den Dschungel wie eine Laolawelle. Unmittelbar vor dem Strand erstreckte sich ein intaktes Riff mit den schönsten Fischarten und buntesten Korallen. Abgerundet wurde unser Aufenthalt am Tonate Beach mit köstlichen Banana Shakes.


Ein Highlight unserer Reise erwartete uns am Haad Sai Daeng. Wieder setzten wir Taucherbrillen und Schnorchel auf. Rein in das aufgewühlte Wasser, trotzdem war die Sicht glasklar. Die Korallen vor dem Strand waren auf einer großen Fläche bereits abgestorben. Eigentlich ein ziemlich trister Anblick. Plötzlich ein Schatten. Eine Schildkröte, groß wie ein Mensch! Wir waren wie gefesselt, sahen dem Tier einfach nur dabei zu, wie es elegant über den Meeresboden gleitet. Ein wahnsinnig toller Moment.

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